WGT 2017

Seit 25 Jahren ist es nun nicht mehr aus Leipzig wegzudenken. Das Volksfest der Schwarzen Szene. Oder auch, warum es kein Festival ist, sondern eben ein Treffen: das WGT – Wave Gothik Treffen.

Was zeichnet ein Festival in meinen Augen aus? Ein Festival ist ein Musikevent, um das sich ein weitgehend ziemlich kleines Rahmenprogramm spannt. Hauptaugenmerkt ist neben der Musik eigentlich nur das Campen und damit verbundene Zusammen sein. Und genau dieses eben das WGT auch nicht. Es ist kein klassisches Festival. Klar, man kann auch Campen, aber das reicht nicht um das WGT zu einem Festival zu machen.

Das WGT ist eben wirklich vielmehr ein Volksfest. Möchte man das Gelände beschreiben, so ist es eindeutlich. Es erstreckt sich vom Ortseingangsschild >Leipzig< bis zum Ortsausgangsschild. Auch wenn das Agra-Gelände der Mittelpunkt der Veranstaltung ist, findet man überall in der Stadt Anlaufstellen genau für das WGT.

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Es sind eben nicht nur die unzähligen Konzerte, die das WGT ausmachen. Unzählig ist nicht untertrieben. Über die Zeit gibt es nicht nur eine Bühne, auf der gespielt wird. Vielmehr sind über die ganze Stadt die Konzerthallen verteilt. So abwechslungsreich wie die Hallen sind auch die Bands selbst. Neben Namen haften Bands der „Gruftiszene“ sind auch viele Bands bei, die sehr weit in Nischen schlagen. Das macht es auch aus. Hier spielt nicht nur der Mainstream, sondern auch die ganz speziellen Sachen.

Neben den Quer in der Stadt verteilten Lokations gibt es auch noch die unzähligen Sonderveranstaltungen, die mit dem WGT verknüpft sind. Etliche Museen und Schauspielhäuser gewähren den WGT Gästen den kostenlosen Eintritt. Völlig abseits der Musik kann man sich Lesungen, Führungen oder Kultur anschauen und anhören. Wo man auch hinschaut ist etwas los. Ganz Leipzig verfärbt sich in ein angenehmes Schwarz.
Auch wenn das ganze WGT nur etwa 21'000 Gäste hat, ist gefühlt die ganze Stadt schwarz. Neben den offiziellen Festivalbesuchern kommen viele „Touristen“ um sich dieses Spektakel anzuschauen. Anders als – eben auf einem Festival – sitzen die Besucher nicht abgesperrt auf einem Gelände, sondern laufen durch die ganze Stadt.

Auch auf öffentlich zugänglichem Gelände findet das Treffen statt. Ein Highlight für viele ist das Viktorianisches Picknick. Mitten im Park. Inmitten der Schaulustigen nicht-WGT-Besucher wird der Clara-Zetin-Park zum Schaulauf einer längst längst vergessenen Kultur.

Die Besucher sind nicht unter sich – sie sind Teil der Stadt – Teil der Kultur – und offen allen Blicken und Fragen gegenüber. Nicht wenige Treffengänger kommen nur um sich zu präsentieren. Die schönsten und aufwendigsten Outfits werden durch die Straßen geführt, ohne sich überhaupt an der spielenden Musik zu interessieren. Eben genau das macht das WGT nicht zu einem Klassischen Festival, sondern genau zu dem, was es ist: das WGT


Alljährlich gibt es ein Rätselraten um die auftretenden Bands. Teils ändern sich noch wenige Tage vorm Beginn die Bands. Eine aktuelle und wirklich passende Übersicht findet man auf der Homepage des WGT: http://www.wave-gotik-treffen.de/bands.php
Nach aktuellem Stand sind es 145.

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