eTropolis 2013 - Columbia Berlin

Besser spät als nie dachte sich wohl der Veranstalter des eTropolis. War es zunächst, wie auch 2011, im September geplant ( 2012), wurde es auf den 23.03.2013 verschoben. Mit seinen Vor- und Nachteilen.
So war es 2011 im Hochsommer derart warm, dass die Außenflächen überfüllt, und die Hallen schweißgefüllt waren. Dieses Jahr war es etwas anders. Draußen herrschten einstellige Minusgrade, was dafür sorgte, dass man sich dort so wenig wie möglich aufhielt. In den Hallen war es dafür gemütlich warm. Leider war es auch zwischen dne Bands dort entsprechend überrannt, weil die Leute eben nicht draußen stehen wollten. Hier kam es dann auch zu etwas Unmut vor allem im C-Club, wo die Security unverständlicherweise den Vorraum leeren wollte. So mussten die Leute entweder in den Konzertraum selbst, welcher jedoch sehr stickig und vor allem überfüllt war- oder raus in die Kälte. Nicht konnte nicht einmal auf jemanden warten, der/die noch auf Toilette war.

Aber fange ich beim Beginn an. An der Abendkasse gab es noch Tickets, es war im Vorfeld nicht ausverkauft. 13 Uhr öffneten die Pforten, 14:50 begann die erste Band auf der kleinen Bühne "C-Club". Meiner Meinung nach wieder viel zu früh auf dem Programmpunkt: Centhron. Die Cyber-Electros spielten altbekanntes, hartes Maitierral, aber auch frisches Songgut von der neuen Platte Asgarth.
Schnell ging es dann in die große Halle, der C-Hall. Hier begannen nur 10 Minuten später Autodafeh aus Schweden. Die Etwa 5 Jahre existierende Band spielte EBM der alten Schule.

Nun viel mir auf, dass in der großen Halle nicht, wie 2011, die Empore geöffnet war. Von oben hatte man einen wunderbaren Überblick über das Partyvolk und auch einen klasse Blick auf die Bühne- dieses Jahr war sie jedoch zu gehangen. Vermutlich, da der Andrang leider nicht so stark war wie 2011. Jedoch hatte es auch den Nachteil, dass es so in der Halle selbst enger und stickiger war.

Nun aber zurück in den C-Club. Hier lieferten Winterkälte einen industriellen Noise, ohne Gesang, aber mit viel Boomboom ;-) Damals experimentell, nun das Grundgestein sehr vieler Noise Bands.
In der Hall wurde es nun romantisch. Solar Fake spielten in recht spärlicher Besatzung die sanftesten Klänge des eTropolis. Lediglich Sänger Sven und eine Synthie-Box sorgten für den Sound.
Langsam pendelten sich die Bands nun ein, dass sich die Pausen weniger gleichten, sodass man mehr Musik und weniger Pausen hatte, wenn man zwischen den Hallen pendelte. So waren im Club X-RX die nächsten. Die Senkrechtstarter der letzten beiden Jahre lieferten eine gewohnte Show ab. Wie für Electro üblich kam die Musik vom Laptop, jedoch schaffen es die Beiden zunehmend mit dem Drumherum etwas mehr Stimmung auf die Bühne zu bringen. Das Publikum stört es nicht, weil eh der Bass die Muskeln zappeln lässt.
In der Hall traten wiederum  Leute auf, nämlich Leæther Strip. Der typische Sound brachte vor allem die eingefleischten EBM'er zum Stampfen und auch Nichtkennern gefiel die nicht typische EBM Auslegung.
Wieder im Club wurde an Winterkälte angeknüpft und eine der Vorzeige Noise-Bands brachte die Wände zum Wackeln. Noisuf-X beschallten die Masse mit Krach vom Feinsten. Vor allem bekannt durch den Titel „Hit me hard“ sind sie aus der Clublandschaft nicht weg zu denken.
In der Halle war dann auch wieder ein Projekt, was in den letzten Jahren in allen Discos essentiel ist: Nachtmahr aus Österreich. Typisch für eine Nachtmahr Show sind ja die Mädchen in Uniform, die meistens nur reglos auf der Bühne stehen, ab und an Wasser in die Menge spritzen und sonst gut aussehen. Dieser Auftritt jedoch hat viele Zuschauer fast schon geschockt. Nicht nur, dass die Damen einen kleinen Striptease und kleine Fetisch Show zeigten, nein es wurden auch noch blanke Brüste offenbart. Und um noch eins oben drauf zu setzen, würden diese beim Titel „I Belive In Blood“ auf der Bühne noch von Nadeln durchbohrt. Hier floss wirklich echtes Blut. Fraglich bleibt nur, ob eine Band wie Nachtmahr so etwas auch nötig hat..
War der Club doch eher mit harten Klängen dominiert, so wurde es nun mit Melotron elektropop-langsamer. Anders als zu Bands diesen Tag, die gar keinen Text hatten, spielen Melotron nur deutsche Texte, die zum Mitsingen einluden.
In der Hall traten nun, wie bereits letztes Mal, die Szenelieblinge Welle:Erdball auf. Eine Show, wie man sie von Welle kennt. Eine Sache war jedoch anders. A.L.F. sah etwas verändert aus, und hieß eigentlich Andi. Der echte Alf hatte es, wie Honey so schön sagte, auf Toilette gemütlich gemacht.
Im Club wurden nun wieder härtere Töne angeschlagen. Die Harsh-Generation hielt Einzug. Grendel aus Holland erfreuten wieder die Zuhörer der härteren Gangart.
In der Halle wurde es nun ein wenig ausgefallen. Ist das LineUp doch eher von den elektronischen Szenebands dominiert, trat nun eine NDW-Band auf die Bühne. DAF, die Deutsch Amerikanische Freundschaft ließ vor allem das Herz der Vorwendekinder höher Schlagen. Bekannt wurden sie durch Titel wie „Der Mussolini “
Im Club wurde es noch leiser um den Abend hier abklingen zu lassen. KeyboardKlänge, die nicht mit diversen Effekten belegt waren, sondern noch wie ein Klavir klangen, und sanfte Gitarrenstimmen, Diorama verbreiteten Harmonie.
Und so ging es nun ein letztes Mal in die Hall, wo Headliner Covenant einen würdigen Abschluss lieferten. Alle, die inzwischen Müde waren, wurden durch die aufwendige Lichtshow wieder wachgeflackert. Dem Letzten (nicht den Letzten ;-) ) gebührt natürlich auch der längste Spielslot. Nach einer Zugabe war der Abend nun in der C-Hall vorbei.

Wer nun noch wollte, konnte wieder in den Club, wo Djs den Abend haben ausklingen lassen.
Alles in allem fand ich den Auftakt im Jahr 2011 besser. Zwar waren auch deutlich mehr Leute da, aber die Empore brachte einfach vielen einen besseren Überblick. Vor allem beim Tanzen und Pogen wurde es direkt vor der Bühne sehr eng und rangelig. Wer nicht weit von der Bühne wegstehen wollte, hätte eben nach oben gehen können. Weiterhin war das Essensangebot sehr mager. Bereits frühzeitig waren diverse Speisen ausverkauft. Für Vegetarier wurde es dann sehr schwer, weil es für diese nur noch eine Gemüsepfanne gab, die jedoch scheinbar den allerwenigsten geschmeckt hat. Die Außentemperaturen sorgten dafür, dass die Leute in den Hallen bleiben mussten, sodass man kaum in Ruhe durchatmen konnte.

Die ersten Informationen für das eTropolis 2014 sind auch bereits bekannt. Auch dieses wird wieder im Winter statt finden. Am 22.02.2014 ist es wieder so weit, jedoch geht es einmal quer durch Deutschland. Nächstes Jahr findet es in der Turbinenhalle in Oberhausen statt- leider nicht mehr in Berlin. Tickets sind ab 02.05.2013 für 38€ im Vorverkauf erhältlich. Bisher bekannt ist nur, dass 15 Bands auf 3 Bühnen auftreten und 5 DJs für die Musik danach sorgen.

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