Rock unter den Eichen - Rude 2013

Bereits zum 10. Mal wurde dieses Jahr das kleine Dörfchen Bertingen in der Altmark gerockt. Immer noch, trotz steigendem Andrang und hochkarätigen Bands reicht das Gelände unter diesem einem Baum aus. Woanders wäre es ja auch kein Rock unter den Eichen. 10 Jahre und immer noch ein nahezu gleichbleibend niedriges Preisniveau. Dieses Jahr kostete die Karte fast lächerliche 37,50€. Dafür bekam man ganze 16 Bands, 2 Tage, kostenloses Camping, sehr angenehme Getränke und Speisepreise und chaotisches Wetter- was will man mehr?

Freitag am 26.07. ging es los. Leider gleich mit einem Lineup-Wechsel. Statt Path Of Destiny durften Trash Em Down aus Magdeburg das Festival eröffnen. So nah dran, wie die Magdeburger waren, folgte nun eine Band, die etwas weiter anreisen musste. Before Ciada reisten extra aus Australien an. Nummer 3 an dem Tag ist eine der Lieblingsbands des Veranstalters. Cripper aus Hannover heißten mit ihrer Powerfrau ein. Dew Scented aus Dortmund feierten danach eine Trash Metal Party. Co Headliner des Abends waren Evocation aus Schweden. Mit Death Metal stimmten sie bereits auf den Headliner des Abends an. Dieser betrat dann die Bühne, um die Frisuren der Fans richtig durcheinander zu bringen. Asphyx aus den Niederlanden ließen den ersten Abend richtig düster ausklingen.

Der ganze erst Tag war von sehr gutem Wetter heimgesucht. So gut, dass sogar die Freiwillige Feuerwehr mit einem Wagen vorbei kam und mit einer riesen "Dusche" für Abkühlung sorgt... oder die Metaller einmal säubern wollte =)

Wer die Nacht gut überstanden hat, konnte nächsten Tag bereits zur Mittagszeit weiter Moschen. Den Anfang machten am Samstag Rotting Empire aus Ingolstadt. Nun ja, ich kam nicht so früh aus dem Schlafsack =) Eine recht junge Band aus Lübeck kam nicht mit Marzipan, sondern mit Trash Metal. Devariem welche sich erst 4 Jahre Bühnenerfahrung hatten, was man ihnen aber nicht anmerkte. Auch heute ist eine Band sehr weit angereist. Gods Of Eden kommen auch aus Australien und präsentierten ihr Debüt Progessive Metal Album dem deutschem Ohr. Stammgäste auf dem RUDE sind und bleiben die 111% RockNroller Hardbone. Die Hambuger Jungs bewiesen, dass der Musikstil nie alt wird. Ost+Front aus Berlin kannte lange Zeit niemand, aber dieses Jahr starteten sie richtig durch und machten auf ihrer Festivaltour auch in Bertingen halt. Neue Deutsche Härte, die sehr an andere Bands erinnerten, aber dennoch einen eigenen Sound mitbrachte. So düster die vorherige Band rein schaute, so freundlich wirken Akrea aus der Pfalz. Sehr stimmiger Melodic Death Metal lockerte die Stimmung sehr auf. Eine Band, deren Black Metal so weich ist, und die deswegen ihr eigenes Genre Extreme Metal schufen, sind eine der einflussreichsten Bands der deutschen Szene. Endstille brachten Texte über Krieg, Zerstörung und Tot mit, und geisten auch nicht an Blut. Mit Xandria folgte nun aber ein ganz krasser Stilbruch. Die Symphonic Metaller aus Bielefeld stimmten eher ruhige Töne mit Damengesang an. Auch mit Milking the Goatmaschine folgte ein gänzlich anderer Stil. Eine singende Schlagzeug Ziege und 3 weitere Ziegen auf der Bühne performten Grindcore. Headliner des leider letzten Tages waren Grave. Der Abend klang mit Death Metal aus Schweden aus. Mit bereits 27 Jahren Bandgeschichte alte Hasen, deren Musik jedoch nicht alt wird.

Die letzte Nacht, also für die, die nicht in der Nacht wieder nach Haus gefahren waren, endete etwas stürmisch. Die Stimmen nach einem Unwetter wurden laut. Wer 2012 bereits dort war, weiß, wie das Wetter sein kann. Deswegen sind sehr viele Zelte bereits früh morgens abgebaut worden. Ob und wie das Unwetter nun zugeschlagen hatte, kann ich auch nicht mehr sagen, weil wir dem Strom gefolgt sind.

Das diesjährige Rude wurde glücklicher Wiese von großen Unwettern wie im Jahr zuvor verschont geblieben. Vielmehr überwiegt das sehr gute Wetter, was auch sehr viele zum Plantschen im nahegelegender Badesee einlud. Auch gab es zum Glück keine großen Pannen wie Stromausfälle. Wie bereits erwähnt war neben den günstigen Eintrittspreisen das generelle Preisniveau sehr angenehm. Es gab keine großen Caterer, die ihre eigenen Preise vorgeben konnten. Stattdessen waren es Firmen aus der Nähe, die für die festen und flüssigen Speisen verantwortlich waren.
Auf dass es die nächsten Jahre genau so weiter geht! Ein sehr auf dem Boden gebliebenes Festival, was noch auf den Seiten der Fans ist, und nicht gänzlich dem Geldwahn verfallen ist. Davon muss es mehr geben!

Also bis nächstes Jahr
Euer mÖre

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